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Weckruf der Wissenschaft
Weckruf der Wissenschaft für nachhaltige Forstnutzung und Holzenergie
In dem am 27. Oktober 2022 an die Europäische Kommission, den Europäischen Rat und das EU-Parlament versandten Schreiben hunderter hochrangiger Wissenschaftler sieht der Österreichische Biomasseverband (OEBMV) ein wichtiges Zeichen für eine faktenbasierte und wissenschaftsgeleitete Energie- und Forstpolitik.
In dem Brief an die EU-Institutionen betonen die 629 Unterzeichner, davon ca. 550 Professoren und Wissenschaftler, dass Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern CO2-neutral sei und die energetische Nutzung einen signifikanten Beitrag für den Klimaschutz durch den Ersatz fossiler Energieträger leiste. Zudem weisen sie darauf hin, dass in der Forstwirtschaft, sowie bei Holzernte und Verarbeitung stofflich nicht verwertbare Holzsortimente anfallen, ebenso bei bestimmten Baumarten, für die eine energetische Nutzung sinnvoll sei. Als Schlussfolgerung betont das Schreiben, dass der Klimanutzen eines bewirtschafteten Waldes höher sei als bei einem ungenutzten Wald und Stilllegungen unangebracht seien.
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Der Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission, die Präsidentin des Europäischen Parlaments und den Präsidenten des Europäischen Rates steht hier öffentlich zum Download bereit..
Holzenergie. Die atomstromfreie Alternative.
Holzenergie ersetzt Atomkraftwerke und fossile Energien und unterstützt die wetterabhängigen volatilen Energieformen Wasser-, Wind- und Sonnenkraft, weil sie das ganze Jahr hindurch rund um die Uhr wertvolle erneuerbare Energie aus unserer Region bereitstellen. Auch dann, wenn Windkraftwerke, Wasserkraftwerke und Photovoltaik nicht mehr können.
Holz spielt tragende Rolle für den Klimaschutz. Gemeinsam mit nachhaltiger Waldbewirtschaftung ist sie das Rückgrat der Energiewende. Dank des Bioenergie-Ausbaus kann Österreich auf Kohle- und Atomkraftwerke verzichten. Die Kapazität der in den vergangenen Jahren errichteten Holzenergie-Anlagen übersteigt jene sämtlicher abgeschalteter Kohlekraftwerke inklusive jener des AKW-Zwentendorf. Die installierte Leistung, die an kalten Wintertagen für die Wärme- und Stromerzeugung mit Holzenergie abgerufen werden kann, entspricht einer Leistung von etwa 40 Atomkraftwerken der Marke Zwentendorf.
Holzenergie kann vielfältig genutzt werden, die günstigste Lösung ist ein einfacher Ofen oder ein formschöner Kachelofen. Werden moderne Zentralheizungen (Pellets, Hackgut und Scheitholz) eingesetzt, erfolgt die Verbrennung praktisch feinstaubfrei . Mit Nahwärmeanlagen können ganze Ortschaften hocheffizient und kostengünstig mit Wärme versorgt werden. Holzkraftwerke erzeugen Strom und in Holzgasanlagen können Grünes Gas, Holzdiesel oder Holzwasserstoff erzeugt werden. Da bei all diesen Prozessen auch sehr viel Wärme anfällt, sind diese Anlagen gerade im Winter besonders wichtig. Die anfallende Wärme reduziert den Strombedarf zum Heizen der Häuser, das ist dringend notwendig, weil durch den niedrigen Wasserstand der Flüsse und die geringe Sonneneinstrahlung im Winterhalbjahr weniger Strom aus Wasserkraft und Photovoltaik zur Verfügung steht. Holzenergie ist dadurch wesentlich für die ganzjährige Versorgungssicherheit mit erneuerbarer Energie egal ob im Bereich der Wärme, Strom oder Treibstoff.
Das Problem der Energiespeicherung ist bei Biomasse genial gelöst. Pflanzen speichern mittels Photosynthese die Energie des Sonnenlichts. Biomasse ist damit die natürlichste und cleverste Batterie der Welt und der aktuell der einzige verfügbare Energieträger, der bereits kurz vor der Nutzung CO2 gespeichert hat. Die in der Biomasse gespeicherte Sonnenenergie steht bei Bedarf zu jeder Jahres- und Tageszeit zur Verfügung und kann daher Atomenergie und die Klimakiller und Kohle, Erdöl oder fossiles Erdgas 1:1 ersetzen. Mit Holzenergie können Heizungen, Autos und Elektrogeräte betrieben werden, auch wenn Wind, Wasser und Sonne mal Pause machen. Allein in einem Kubikmeter Holz steckt so viel Energie wie in einem 18-Tonnen-Akku. Das ist genug Energie für 3.000 Kilometer Elektromobilität und zusätzlich 250-mal warm duschen.
Holzenergie. Das Wirtschaftswunder für unsere Regionen.
Holzenergie zahlt sich volkswirtschaftlich aus, weil sie besonders wertvolle heimische Arbeitsplätze schafft, Energieimporte reduziert und teure Stromspeicher ersetzt. In der Holzenergietechnologie ist Österreich Weltmarktführer: Know-how, Anlagenbau, Stahl und Holzbrennstoffe sind meist made in Austria.
Holzenergie ist in höchstem Maße regional beschäftigungswirksam. Von der Waldpflege über den Transport bis zur Produktion von Scheitholz oder Hackgut entlang der gesamten Wertschöpfungskette arbeiten Menschen an der Veredelung von Holz zum wertvollen Brennstoff. Und nicht zu wenig: Um die Heizwärme für ein Einfamilienhaus mit Nahwärme aus Biomasse zu erzeugen, sind 24 Arbeitsstunden nötig – allesamt in der Region.
Im Vergleich dazu: Auch Öl schafft Beschäftigung – allerdings in erheblichem Ausmaß außerhalb der Region. Konkret bedeutet das, dass mit einer Ölheizung nur drei regionale Arbeitsstunden anfallen. All diese Zahlen stammen aus einer Studie, die sich erstmals intensiv mit der Wertschöpfung bei der Heizwärmeerzeugung auseinander gesetzt hat. Als Modell diente die Klima- und Energie-Modellregion Hartberg und ihre ca. 12.600 Einwohner. Zum einen deshalb, weil der Anteil von Stadt- und Landbevölkerung annähernd gleich hoch ist. Zum anderen ist auch der derzeitige Energiemix interessant: Knapp die Hälfte der Heizwärme wird durch Holz aus der Region erzeugt, der Rest großteils durch Heizöl.
Ein Vergleich macht sicher: Setzt eine Region auf Holzenergie steigt die Beschäftigung, CO2-Emissionen und Kaufkraftabfluss sinken.
Das Ergebnis der Studie spricht eine klare Sprache und wird noch deutlicher, wenn man Extremszenarien betrachtet: Würde die Region Hartberg komplett mit Biomasse heizen, stiege die Zahl der Arbeitsplätze durch Betrieb und Wartung der Heizanlagen im Vergleich zu einer Komplettabdeckung mit fossilen Energien von 8,5 auf 61. Der Geldabfluss aus der Region für Brennstoffe, Betrieb und Wartung der Anlage würde sich um 13,5 Mio. Euro reduzieren und die CO2-Emissionen durch das Heizen würden um 56.000 Tonnen verringert werden. Hinzu käme, dass sich die Brennstoffkosten für die Bevölkerung durch den Umstieg auf Biomasse stark verringern würden.
Aber nicht nur der Brennstoff stammt bei Holzenergie aus Österreich; unsere Technologieanbieter sind Weltmarktführer – von der Erntetechnik über die Pelletspresse bis hin zu Holzheizungen und Kraftwerken sind österreichische Produkte spitzenklasse.
Holzenergie. Das Naturtalent.
Holz wächst nicht nur nach, es wird in Österreich immer mehr. Holz ist CO2-neutral, weil es durch das Baumwachstum zuvor aus der Atmosphäre entnommen wurde, die Nutzung von Waldrestholz hilft beim Kampf gegen den Borkenkäfer und unterstützt Förster bei der Waldpflege.
Die wichtigsten Lieferanten für Holzenergie sind unsere seit vielen Generationen nachhaltig bewirtschafteten Wälder. Holz wächst einfach nach. In Österreich sogar deutlich mehr als genutzt wird. Fast die Hälfte unseres Staatsgebietes besteht aus Wald. Der Holzvorrat ist durch die enkeltaugliche Bewirtschaftung unserer Wälder stark angewachsen. Seit den 1980iger Jahren um etwa 40 Prozent.
Da Pflanzen während ihres Wachstums dieselbe Menge Kohlenstoff binden, die bei Verrottung oder Verbrennung frei wird, ist die energetische Holzverwertung zu 100% CO2 neutral. So können fossile Brennstoffe klimaschonend ersetzt werden. Zusätzlich können durch Holzprodukte und Holzbaustoffe andere CO2-intensive Materialien ersetzt werden. Alles in allem eine beeindruckende Klimabilanz von Holz. Werden in Zukunft auch Erntegeräte und der Holztransport und die Holzverarbeitung nur mehr mit erneuerbarer Energie betrieben verbessert sich die THG-Bilanz der Holzprodukte und Holzenergie weiter.
Holzenergie stammt aus der Photosynthese und reduziert die Erderwärmung, Fossile Energien stammen aus der Erdkruste und verantworten die Klimakatastrophe.
Holzkraftwerke nutzen Nebenprodukte und Reststoffe aus der Waldpflege und Holzverarbeitung. Also Waldrestholz, Rinden und Sägespäne, aber auch Laugen aus der Erzeugung von Papier. Würden geringwertige Baumteile und Reststoffe, die bei der Holzernte und Waldpflege im Wald anfallen ungenutzt im Wald bleiben, wären Schädlinge wie Borkenkäfer kaum einzudämmen und das ökologische Gleichgewicht im Wald in Gefahr. Die Erlöse aus der Biomassenutzung sind eine wesentliche wirtschaftliche Grundlage für notwendige Waldpflegemaßnahmen und tragen damit indirekt auch zur bestmöglichen Produktion von Säge- und Industrieholz bei. Die energetische Nutzung von Biomasse ist daher ein zentraler Baustein für die Waldpflege und einen funktionierenden Holzmarkt in Österreich.
Holzenergie ist also unschlagbar effizient. Sie verbraucht keine zusätzlichen Flächen, unterstützt die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder, stärkt die Holzwirtschaft und sichert unsere Holzvorräte. Das macht Biomasse zu einer perfekten nachhaltigen Energiequelle. Laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes könnte Holzenergie Erdöl bald als bedeutendste Energiequelle ablösen.
Wie Bioenergienutzung und nachhaltige Waldbewirtschaftung zusammenspielen, kann im Folder über „Energiewende und Bioenergienutzung“, der gemeinsam mit dem Umweltdachverband erstellt wurde, nachgelesen werden. Holzenergie ist laut „International Panel of Climate Change“ (IPCC) die Grundlage zur Erreichung negativer Emissionen (BIOCCS, Biokohle), die für die Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles notwendig sind und unterstützt gleichzeitig den Kohlenstoff-Vorratsaufbau im Wald (Klimawandelanpassung, Waldpflege, Forstschutz). Details zu den Effekten der Waldnutzung auf den Kohlenstoffhaushalt der Erde und die Biodiversität finden sich in der Broschüre Wald.Holz.Energie – Kohlenstoffsenke Holzwirtschaft
Holzenergie. Vorurteile
FAKE: Holz sollte nicht verbrannt, sondern anders genutzt werden.
Für einen Kubikmeter verbautes Holz fallen sechs Kubikmeter Nebenprodukte an, die auch energetisch verwertet werden können. Diese Nebenprodukte sind Brennholz oder Waldrestholz aus der Waldbewirtschaftung, Sägespäne oder Rinde aus der Sägeindustrie, Hobelspäne aus der Tischlerei oder Ablauge aus der Papierproduktion. Wird ein Holzhaus nach seiner Lebensdauer abgerissen, wird das Holz ebenfalls energetisch verwertet.
Die energetische Nutzung dieser Nebenprodukte generiert im Vergleich zu anderen Holzverwendungen hohe CO2-Einsparungen zeigt eine Studie der Universität für Bodenkultur.
FAKE: Holzenergie ist teuer – wir sollten das Geld doch besser wo anders investieren
Die Kosten für erneuerbare Energien werden durch die Holzenergie massiv reduziert. In den vergangenen 15 Jahren haben sich die österreichischen Haushalte, die mit Holzbrennstoffen heizen, mehr als 3 Mrd. Euro an Brennstoffkosten erspart, in fossilen Hochpreisphasen 300 Mio. Euro jährlich.
Aber auch Holzkraftwerke weisen eine sehr positive volkswirtschaftliche Bilanz auf: Ein Euro, der in Strom aus Holz investiert wird, kommt doppelt zurück: 40 Cent Einnahmen aus Lohnnebenkosten, Sozialversicherung und sonstigen Abgaben, 60 Cent Börsenwert des Ökostroms und vermiedene Arbeitslosenkosten und 40 bis 130 Cent vermiedene Klimaschäden. Das hat eine aktuelle Studie gezeigt.
FAKE: Holzheizungen sind ineffizient und Feinstaubschleudern
Moderne Holzheizungen sind mit Brennwerttechnik ausgestattet und schaffen eine Energieeffizienz von über 90 Prozent. Die weltweit größte Forschungseinrichtung für Bioenergie, BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH, eine Forschungseinrichtung im Eigentum von u.a. TU-Wien, TU-Graz, BOKU, der Republik Österreich, hat im Zuge eines von der FFG geförderten Branchenprojekts den aktuellen Forschungsstandstand zu Holzheizungen und Feinstaub zusammengefasst. Feinstaub ist kein Argument gegen den Ausstieg aus fossilen Energien oder die Nutzung von Bioenergie. Im Gegenteil: Mit modernen Holzfeuerungen können trotz Ausstieg aus Heizöl und fossilem Gas die Feinstaubemissionen im Raumwärmebereich um 90% reduziert werden.
Aktuell werden 4% der gesamten Feinstaubemissionen durch moderne Biomassekessel und 4% durch Öfen und Herde verursacht. Den Löwenanteil der Feinstaubemissionen (16% gesamt und mehr als 60% im Hausbrand) machen veraltete Allesbrenner aus, die dringend durch moderne Holzheizungen ersetzt werden sollten. Besonders bei händisch geregelten Biomasseheizungen wie Öfen und Herden, kommt es auf den richtigen Anlagenbetrieb an. Grundvoraussetzung für den feinstaubarmen Betrieb ist der Einsatz von trockenem Holz, die passende Anfeuer-Methode und das richtige Nachlegen. Alle Information zum Holzheizen gibt es auf der Homepage www.wärmeausholz.at.
Warum gibt es diese Kampagne?
Diese Kampagne soll helfen, gesunde Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung der Holzenergie in Österreich und Europa zu schaffen. Sie soll informieren, verbreitete Irrtümer berichtigen und intelligente politische Entscheidungen ermöglichen. Diese Kampagne unterstreicht die Forderung nach einer ausgewogenen, fairen Energiepolitik, die den Erhalt und den Ausbau ALLER erneuerbaren Energiequellen in Österreich und Europa vorsieht. Nur so wehren wir uns erfolgreich gegen den hemmungslos steigenden Import von gefährlichem Atomstrom und den Klimakillern Erdöl, Kohle und fossilem Erdgas.
Die EU-Kommission hat Atomkraftwerke und Investitionen in fossiles Erdgas im Zuge des Green New Deals zur Erreichung der Klimaneutralität als grüne Investments erlaubt. Im Gegenzug versucht sie die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Holzenergie zu beschränken. Diese Entwicklung schadet nicht nur der Energiewende, sondern auch dem heimischen Wald.
Gelingt es nicht, aus der Nutzung fossiler Energiequellen auszusteigen, droht uns eine unglaubliche Waldverwüstung. Einen ersten Vorgeschmack geben uns die Waldbrände in aller Welt in Schweden, Amerika, Griechenland und nunmehr auch in Niederösterreich. Die Borkenkäferplage, die unsere Mitteleuropäischen Wälder bedroht, ist ebenfalls direkt auf die Klimaerwärmung zurückzuführe. Der Ausbau aller erneuerbaren Energie-Technologien ist die Grundlage, um unseren Wald und damit die Biodiversität vor dem Klimawandel zu schützen.
Weil noch immer weniger Holz genutzt wird als nachwächst, ist der Vorrat verglichen mit 1960 um 50% gestiegen. Die Waldfläche ist in Österreich beinahe um die Größe des Burgenlandes gewachsen. Österreich liegt damit im europäischen Spitzenfeld. „Ein Umstieg auf erneuerbare Energien mit einem starken Fokus auf die Holzenergie, wie es von der Bundesregierung im Raumwärmebereich forciert wird, ist ein Leuchtturm für effektive Klimapolitik und ein Beitrag zum Schutz unserer Wälder. Es gilt das Motto: Holz nutzen – Wälder und Klima schützen.
In der Welser Erklärung zur Holzenergie haben sich mehrere hundert Organisationen aus Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft und Unternehmen für die Energieholznutzung ausgesprochen.
Was wir wollen
Der „Green New Deal“ bzw. das „Fit for 55“-Paket der EU soll die Energiewende und den Klimaschutz vorantreiben. Die Entwürfe der Kommission sind aus Sicht der regionalen Bioenergienutzung, dem Rückgrat der Energiewende und der ländlichen Energieversorgung inakzeptabel: Sie treibt Europa weiter in die Abhängigkeit von Atomkraft und russischen Gasimporten.
Die energetische Nutzung von Energieholz soll von regionalen dezentralen Anlagen (Scheitholzfeuerungen, Hackgutheizungen und Nahwärme sowie kleine und mittelgroße KWK-Anlagen) in Richtung ausgewählter großindustrieller Nutzungen (Holzindustrie, Papierindustrie, Bioökonomie, Großkraftwerke) verlagert werden. Diese Vorgehensweise hätte massive negative Auswirkungen auf die Bevölkerung, die Familienforstwirtschaft und blockiert große erneuerbare Energiepotenziale.
Nah- und Fernwärmeanlagen sowie Holzheizungen und die Stromerzeugung auf Basis Holz zählen vielfach zu den günstigsten Alternativen für den Ausstieg aus Erdöl und Erdgas. In Zukunft können diese Anlagen in vielen Fällen mit Stromerzeugung und Biokohleproduktion zur Erreichung negativer Emissionen ergänzt werden. Regionale Holzdiesel- und Holzgasanlagen zählen zu vielversprechenden Lösungen für die dezentrale Energiewende in Gewerbe, Gemeinden und in der Landwirtschaft selbst.
Für die Familienforstwirtschaft sind regionale Verwertungsmöglichkeiten für niederwertiges Holz unverzichtbar. Der Klimawandel selbst führt zu steigendem Anfall von Energieholz, Waldpflegeholz und Holz aus Wind-, Schneebruch und Borkenkäfer oder Mischwaldflächen und führt durch wärmere Winter zu einer Holzbedarfssenkung im Anlagenbestand.
Die Nutzung von Brennholz und von Hackschnitzeln in Kleinfeuerungen, Nah- und Fernwärmeanalgen und kleinen bis mittleren Holzkraftwerken ist ein internationales Erfolgskonzept für die Erreichung der Klimaziele und ein zentraler Teil der Wertschöpfungskette Holz. Der regionale Einsatz von Energieholz sollte von der Europäischen Union daher weiterhin forciert und nicht behindert werden.
Folgende Grundsätze sollten in allen Vorschlägen und Vorhaben zum Green New Deal beachtet werden:
- Kein Ausschluss der Nutzung von Rundholz oder bestimmter Baumteile für energetische Zwecke; damit wären große Teile von Waldpflegeholz, Holz aus Waldschäden oder Holz, das den hohen Qualitäts-Ansprüchen der Industrie nicht genügt, unverkäuflich.
- Keine Ausweitung der aufwendigen Nachhaltigkeitszertifizierunge
n für Großkraftwerke auf kleine mittlere Anlagen (Reduktion der 20 MW Grenze). - Keine Verschärfung der Nachhaltigkeits- und Umweltkriterien, die über die strengen nationalen Regelungen hinausgehen (Forstgesetz, Emissionsrichtlinien, …) und regionale Anlagen unrentabel machen.
- Kein Abstellen funktionsfähiger Anlagen durch Einstellung der Fördermöglichkeit für abgeschriebenen Anlagen.
- Keine Benachteiligung von rohstoffbasierten erneuerbaren Energieanlagen gegenüber volatiler erneuerbarer Energieerzeugung.
- Kein Kaskadenzwang, also die gesetzliche Verankerung eines industriellen Vorkaufsrechts für niederwertiges Holz durch die Einschränkung der Förderungsmöglichkeit auf Rest- und Abfallstoffe.