Strom aus Biomasse - das Energiebündel
Holzkraftwerke ersetzen Kohle- und Atomkraftwerke und unterstützen die Energiewende, weil sie das ganze Jahr hindurch rund um die Uhr wertvolle erneuerbare Energie aus unserer Region bereitstellen. Auch dann, wenn Wind, Wasser und Photovoltaik nicht mehr können.
Das Problem der Energiespeicherung ist bei Biomasse genial gelöst. Pflanzen speichern mittels Photosynthese die Energie des Sonnenlichts. Biomasse ist damit die natürlichste und cleverste Batterie der Welt. Die in der Biomasse gespeicherte Sonnenenergie steht bei Bedarf zu jeder Jahres- und Tageszeit zur Verfügung und kann daher Atom- und Kohlestrom 1:1 ersetzen. Mit Strom und Wärme aus Biomasse können Heizungen, Autos und Elektrogeräte betrieben werden, auch wenn Wind, Wasser und Sonne mal Pause machen. Allein in einem Kubikmeter Holz steckt so viel Energie wie in einem 18-Tonnen-Akku. Das ist genug Energie für 3.000 Kilometer Elektromobilität und zusätzlich 250-mal warm duschen.
Holzkraftwerke erzeugen Strom, indem wie bei Wind- oder Wasserkraftwerken ein Generator zur Stromerzeugung angetrieben wird. Entweder durch heißen Wasserdampf in einer Turbine oder bei moderneren Anlagen durch Holzgas in einem Motor. Da bei der Stromproduktion auch sehr viel Wärme erzeugt wird, sind Holzkraftwerke gerade im Winter besonders wichtig. Die anfallende Wärme reduziert den Strombedarf zum Heizen der Häuser und der wertvolle erneuerbare Strom aus der Region ist dringend notwendig, weil durch den niedrigen Wasserstand der Flüsse und die geringe Sonneneinstrahlung im Winterhalbjahr weniger Strom aus Wasserkraft und Photovoltaik zur Verfügung steht. Holzkraftwerke sind dadurch wesentlich für die ganzjährige Versorgungssicherheit mit erneuerbarer Energie.
Mehr als die Hälfte unseres Stroms stammt in kalten Monaten aus Kohle- und Gaskraftwerken und importiertem Atomstrom. Österreich hat sich in den vergangenen Jahren von einem Strom-Exporteur zu einem Importland entwickelt. Unsere Stromimporte sind mittlerweile beinahe so hoch wie die Produktion von Strom aus Biomasse, Wind und Photovoltaik zusammen.
Strom aus Biomasse - das Wirtschaftswunder
Holzkraftwerke zahlen sich volkswirtschaftlich aus, weil sie besonders wertvolle heimische Arbeitsplätze schaffen, Energieimporte reduzieren und teure Stromspeicher ersetzen.
Holzkraftwerke schaffen regionale Arbeitsplätze und reduzieren unsere Ausgaben für Energieimporte. Geld, das für Strom und Wärme aus Biomasse ausgegeben wird, fließt nicht ins Ausland ab, sondern sorgt bei uns für Beschäftigung. Besonders in strukturschwachen ländlichen Gebieten sichern Holzkraftwerke Arbeitsplätze, insgesamt über 6.400 nachhaltig wertvolle Arbeitsplätze in Österreich. Davon 500 in den Anlagen selbst, 3.600 im vorwiegend regionalen Gewerbe und 2.200 in der Land- und Forstwirtschaft.
Ein Euro der in Strom aus Holz investiert wird, kommt doppelt zurück: 40 Cent Einnahmen aus Lohnnebenkosten, Sozialversicherung und sonstigen Abgaben, 60 Cent Börsenwert des Ökostroms und vermiedene Arbeitslosenkosten und 40 bis 130 Cent vermiedene Klimaschäden. Heimische Firmen und Forschungsinstitutionen sind im Bereich der Bioenergie weltweit führend, keine andere Energieform verfügt über eine höhere heimische Fertigungstiefe bei Technologie und Brennstoff. Die Chancen für die österreichische Wirtschaft im weltweit boomenden Markt für erneuerbare Energietechnologien sind enorm. Die Stromerzeugung aus Holz weist so im Vergleich zu fossilen Energieträgern eine unschlagbar positive volkswirtschaftliche Bilanz auf.
Eine aktuelle Studie der TU-Wien hat nachgewiesen, dass der Ausbau der Erneuerbaren in Richtung 100 Prozent technisch machbar ist und vor allem auch viele ökonomische Vorteile bringt. Die erneuerbare Stromerzeugung ist langfristig günstiger als die fossile und wirkt sich so kostensenkend auf den Strompreis aus. Bioenergie kann als einzige erneuerbare Energieform zu jeder Tages-, Nacht- und Jahreszeit und bei jeder Witterung konstante oder regelbare Energie liefern. Würde man die gleiche jahresdurchgängige und jederzeit bedarfsgerechte Verfügbarkeit von anderen erneuerbaren Energien verlangen, wären sie kaum bezahlbar.
Nicht nur die Entwicklung beim Stromimport, sondern die gesamte Energie-Importbilanz von Österreich ist finster. Das Nettoimportvolumen für Erdöl, Erdgas, Kohle und Strom ist zwischen 2003 und 2012 von 4,4 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 12,8 Milliarden Euro gestiegen. Holzkraftwerke erzeugen nicht nur das ganze Jahr Ökostrom, sondern gleichzeitig auch erneuerbare Wärme. Durch die energetische Biomassenutzung können daher Milliarden Euro auch für den Import von Öl, Gas und Kohle eingespart werden. Dadurch wird die heimische Handelsbilanz mit erneuerbarer Energie aus Holzkraftwerken massiv entlastet.
Strom aus Biomasse - das Naturtalent
Holzkraftwerke nutzen die perfekte nachhaltige Energiequelle: Holz wächst nicht nur nach, es wird in Österreich immer mehr, Holz ist CO2-neutral, die Nutzung von Waldrestholz hilft beim Kampf gegen den Borkenkäfer.
Der wichtigste Brennstoff für die Stromerzeugung aus Biomasse kommt aus unseren seit vielen Generationen nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Holz wächst einfach nach. In Österreich sogar deutlich mehr als genutzt wird. Fast die Hälfte unseres Staatsgebietes besteht aus Wald. Der Holzvorrat ist durch die enkeltaugliche Bewirtschaftung unserer Wälder stark angewachsen. Seit den 80igern um etwa 40 Prozent.
Da Pflanzen während ihres Wachstums dieselbe Menge Kohlenstoff binden, die bei Verrottung oder Verbrennung frei wird, ist die energetische Holzverwertung zu 100% CO2 neutral. So können fossile Brennstoffe klimaschonend ersetzt werden. Zusätzlich können durch Holzprodukte und Holzbaustoffe andere CO2-intensive Materialien ersetzt werden. Alles in allem eine beeindruckende Klimabilanz von Holz.
Holzkraftwerke nutzen Nebenprodukte und Reststoffe aus der Waldpflege und Holzverarbeitung. Also Waldrestholz, Rinden und Sägespäne, aber auch Laugen aus der Erzeugung von Papier. Würden geringwertige Baumteile und Reststoffe, die bei der Holzernte und Waldpflege im Wald anfallen ungenutzt im Wald bleiben, wären Schädlinge wie Borkenkäfer kaum einzudämmen und das ökologische Gleichgewicht im Wald in Gefahr. Die Erlöse aus der Biomassenutzung sind eine wesentliche wirtschaftliche Grundlage für notwendige Waldpflegemaßnahmen und tragen damit indirekt auch zur bestmöglichen Produktion von Säge- und Industrieholz bei. Die energetische Nutzung von Biomasse ist daher ein zentraler Baustein für die Waldpflege und einen funktionierenden Holzmarkt in Österreich.
Strom aus Holz ist also unschlagbar effizient. Er verbraucht keine zusätzlichen Flächen, unterstützt die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder, stärkt die Holzwirtschaft und sichert unsere Holzvorräte. Das macht Biomasse zu einer perfekten nachhaltigen Energiequelle. Laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes könnte Bioenergie bereits im Jahr 2030 Erdöl als bedeutendste Energiequelle ablösen.
Strom aus Biomasse - die sichere Alternative
Holzkraftwerke ersetzen Atomstrom und fossile Energien, die Verursacher des Klimawandels, unbeschreiblicher Umweltkatastrophen und menschlicher Tragödien sind. Der von Österreich unterzeichnete Klimaschutzvertrag schreibt den Ausstieg aus Kohlestrom vor und unsere Verfassung legt unverrückbar den Verzicht auf Atomkraftwerke fest.
Die Wissenschaft ist sich darüber einig, dass die Klimaerwärmung auf 2 Grad Celsius eingedämmt werden muss, um katastrophale Auswirkungen auf die Menschheit zu vermeiden. Engpässe bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser, der für ganze Staaten existenzbedrohende Anstieg des Meeresspiegels, Wirbelstürme, Hochwasserkatastrophen, Dürreperioden, zunehmende Wüstenbildung, schwerwiegende soziale Unruhen und nicht zu bewältigende Migrationsbewegungen sind nur einige der drohenden Folgen der Erderwärmung, wenn es nicht gelingt, das 2-Grad-Ziel zu erreichen.
Atomkraft und Kohlestrom zerstören die Zukunft unserer Kinder
Auslöser des Klimawandels ist zweifelsohne die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas. Österreichs Regierung hat daher mit 195 Staaten den Klimaschutzvertrag von Paris unterzeichnet und auch durch das Parlament ratifizieren lassen. Mit dem Klimaschutzvertrag verpflichten wir uns, bis Mitte des Jahrhunderts unser Energiesystem von fossilen Energieträgern zu befreien. Dazu müssen wir auf jeden Fall zügig alle Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen optimal weiterentwickeln, insbesondere auch die Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse.
Der Österreichische Nationalrat hat ein Verbot der zivilen Nutzung von Atomkraft bereits 1978 beschlossen und das Verbot 1999 sogar unverrückbar in unserer Verfassung verankert. Das war sehr weitsichtig und klug. Im Jahr 1986 explodierte das AKW Tschernobyl, im Jahr 2011 das AKW Fukushima und tausende Menschen mussten ihre Wohnungen und Häuser für immer verlassen. Nuklearkatastrophen verwüsten auf Dauer ganze Regionen. Der jährlich anfallende Atommüll muss für eine 1 Million Jahre sicher gelagert werden, die exorbitanten Risiken und Kosten der dazu notwendigen Endlagerstätten belasten die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder. Einerseits kämpfen wir gegen Atomkraftwerke und Atommülllager in Grenznähe, andererseits importiert Österreich immer mehr hochsubventionierten Atomstrom.
Abhängigkeit von Atom- und Kohlestromimporten beenden
Österreich muss in der Stromversorgung seine Stärken als Nahversorger unbedingt weiter ausbauen. Wir haben uns leider von einem Stromexport- zu einem Stromimportland entwickelt und importierten bereits 15 Prozent des benötigten Stroms. In kalten Winterstunden stammt mehr als die Hälfte des Stroms aus fossiler Stromerzeugung und Energieimporten, die zu einem hohen Anteil auf Kohle- und Atomstrom basieren. Damit wird die Anti-Atom-Politik Österreichs unglaubwürdig. Wir brauchen aber eine ehrliche Energiepolitik. Holzkraftwerke liefern die saubere Energie aus unserer Region, die sich die Bevölkerung statt Kohle- und Atomstrom wünscht.
Warum gibt es diese Kampagne?
Diese Kampagne soll helfen, gesunde Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung von Ökostrom aus Holzkraftwerken zu schaffen. Sie soll informieren, verbreitete Irrtümer berichtigen und intelligente politische Entscheidungen ermöglichen. Diese Kampagne unterstreicht die Forderung nach einem ausgewogenen, fairen Ökostromgesetz, das den Erhalt und den Ausbau ALLER erneuerbaren Energiequellen in Österreich vorsieht. Nur so wehren wir uns erfolgreich gegen den hemmungslos steigenden Import von gefährlichem Atomstrom und klimaschädlichem Kohlestrom.
Etwa 4 Prozent seiner jährlichen Energierechnung investiert ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt über seine Stromrechnung in den Ausbau von Ökostrom: für das Klima, für die Wirtschaft und für unsere Kinder. Mit einem Teil dieser Einnahmen werden neben Windkraft, Photovoltaik, Kleinwasserkraft und Biogas auch die 130 Holzkraftwerke Österreichs im Rahmen unseres Ökostromsystems unterstützt. Diese Unterstützung ist auch weiterhin notwendig, weil fossile Energien und Atomkraft seit Jahrzehnten mit immensen Milliardenbeträgen subventioniert werden und sich die Erneuerbaren sonst niemals gegen gefährlichen Atomstrom und klimaschädlichen Kohlestrom durchsetzen könnten.
Die aktuellen Regelungen im Ökostromgesetz, dass die Ökostromerzeugung in Österreich regelt, sind aber absolut unzureichend. Kommt nicht zeitgerecht eine sinnvolle Ökostromgesetzreform, muss der Großteil der voll funktionsfähigen Holzkraftwerke abgeschaltet werden. Damit stehen 6.400 Arbeitsplätze und 6,5 Milliarden Kilowattstunden erneuerbare Energie in Form von Strom und Wärme auf dem Spiel. Die österreichischen Holzkraftwerke erzeugen mehr Energie, als das Kernkraftwerk Zwentendorf geliefert hätte. Eine ehrliche Energiepolitik muss umgehend die richtigen Rahmenbedingungen für den Weiterbetrieb unserer Holzkraftwerke schaffen.
Ökostrom oder Atomstrom? Die neue Regierung hat es in der Hand.
Werden wir demnächst ebenfalls zur Atomstromnation?
Verkommt unsere international beachtete, kernenergiefreie Energiepolitik zur Farce?
Verspielen wir führendes österreichisches Hightech-Know-how in der zukunftsweisenden Branche der erneuerbaren Energien?
Können wir den Ruin vieler Holzkraftwerksbetreiber verantworten, die vor wenigen Jahren noch mit hohem finanziellem und persönlichem Einsatz in die Ökostromproduktion investiert haben?
Die kommende Regierung wird an ihren Entscheidungen gemessen werden.